Katz-und-Maus-Spiel - relativ gesehen

Katz-und-Maus-Spiel - relativ gesehen

„Meine Welt“, sprach die Maus zur Katze „ist sooooo groß!" und während sie so sprach, machte sie mit ihren beiden Vorderbeinchen eine ziemlich große, geradezu ausladende Geste, so dass man fast hätte meinen können, sie wolle die Katze umarmen. „Darin finden selbst wir beide ausreichend Platz!", sprach es, nein, eigentlich piepste sie es, während sie sich das linke Öhrchen kratzte (das rechte juckte nämlich nicht so doll wie das linke). "So, so!", antwortete daraufhin die Katze. „Meine Welt ist deutlich kleiner. Und wenn ich ehrlich bin, hat darin nur einer von uns beiden Platz!", sprach es, nein, eigentlich fauchte sie es, während sie sich erwartungsgemäß das Maul schleckte, in dem sich, offen gestanden, relativ große Reißzähne befanden. "Naja!", piepste hieraufhin die Maus, "wenn dem so ist, dann kannst du mich ja Huckepack nehmen!“, piepste es und machte einen Schritt zur Seite, keinen großen, eher einen relativ kleinen, fast unscheinbaren, während sie sich das rechte Öhrchen putzte (das linke juckte in diesem Augenblick nämlich nicht mehr so doll, wie zuvor) „Gar keine so schlechte Idee!“, fauchte die Katze überrascht, „um ehrlich zu sein, juckt mir seit geraumer Zeit der Rücken. Wenn ich dich also darum bitten darf...“, fauchte es freundlich, um nicht zu sagen überaus zuvorkommend, machte einen Knicks und ließ die Maus, die einen fröhlichen Säugetiergesang anstimmte, auf ihren Rücken krabbeln.

Ein herumstreunender Wolfshund, der sah, wie Katz und Maus relativ unstrittig die große weite Welt erkundeten, jaulte und schüttelte den Kopf, nein, er schüttelte ihn nicht bloß, er schlackerte vielmehr mit den Ohren, so dass man fast hätte meinen können, er verstehe die Welt nicht mehr – die beiden Freunde selbst juckte das Geheul nicht!

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